Granada-Am Fuße der Sierra Nevada

03.06.2018-auf den Spuren der MAuren


Viel zu früh wachte ich auf und war voller Unternehmenslust. Der Check Out umfasste einfach nur den Schlüssel im Zimmer zu deponieren und die Tür hinter mir herzuziehen. Die Gassen waren an diesem Sonntagmorgen um 6.30 erstaunlich bevölkert... mit Menschen, die NOCH am feiern waren. Dafür hatte ich auf der Straße fast freie Fahrt und so fuhr ich erst mal an der Küste entlang bis mich mein Navi auf die Bundesstraße Richtung Granada lotste. Die Sonne ging  gegen 7.00 langsam auf und mein Wunsch nach einem Kaffee wuchs. An einer Tankstelle versuchte ich mein Glück, aber bekam nur das Angebot eines "Café frio". Dankend lehnte ich ab und beschloss bis Granada zu warten.

 

Dort fand ich schnell ein kleines Café, und der Tag konnte starten. Langsam erwachte auch Granada, und die kleinen Läden in den engen Sträßchen öffneten. Nachdem mein erster kurzer Spaziergang durch das wunderschöne Viertel Albacín ging, konnte ich im Hotel "Posada del Torro" in der Calle Elvira einchecken. Toller "Patio" (Innenhof), schönes Zimmer, nette Rezeption! Lange hielt es mich dort aber nicht.

Ich hatte schon 2 Monate zuvor Tickets für eine bestimmte Uhrzeit für die Alhambra gebucht, da die Tickets schnell vergriffen sind. Mit Gitarre auf dem Rücken machte ich mich an den Aufstieg. Auf halber Strecke kam ich an einem Gitarrenlädchen vorbei und ging hinein. Auf gefühlten 4 qm waren ein paar Gitarren aufgereiht, ein paar sehr interessant aussehende "Cejillas" (Flamenco Kapodaster) in einer Vitrine ausgestellt und ein  mäßig motivierter, schwarzgelockerter Spanier am arbeiten. Auf Nachfrage wurde mir erklärt, dass die Cejillas handgemacht sind. Die Vorführung ging etwas in die Hose, weil es sich einfach nicht festdrehen lassen wollte, was ihm sichtlich unangenehm war. Der zweite Versuch klappte und überzeugte mich ein "original hangemachtes" Kapodaster mitzunehmen.

Ich war gut in der Zeit und machte unbeabsichtigt einen kleinen Abstecher in den Garten "Carmen de los Mártires", wo ich eine kurze Pause einlegte und meine Gitarre mal nutzen konnte. Danach fand ich dann den Ausgang nicht direkt und musste mich doch etwas sputen.

 

Was mich an der Alhambra erwartete, hatte ich schon befürchtet. Die Gitarre durfte nicht mit rein. Größeres Gepäck musste in Schließfächern verstaut werden, nur passte die Gitarre da nicht rein. ¡Qué pena!... wie der Spanier sagen würde. Ja sehr schade war das, und ich musste mir schnell was überlegen, denn egal wen ich fragte, es war dort keiner bereit die Gitarre unterm Tickettresen oder Abstellkammer aufzubewahren.

Es blieb also nur die Option die Gitarre ins Hotel zu bringen, was angesichts des knappen Zeitfensters zu Fuß nicht gegangen wäre. Also ab ins nächste Taxi! Im Hotel konnte ich der Recepcionista die Gitarre in die Hand drücken und schnell was daher stammeln, dass ich schnell zum Taxi zurück muss. Insgesant dauerte die Aktion nur eine viertel Stunde, und so kam ich pünktlichst an.

 

Für alle, die denken, dass man nur 1x am Eingang der Alhambra anstehen muss, denen sei gesagt, dass man für jedes einzelne Highlight drinnen auch noch mal Geduld in einer Reihe wartender Besucher haben muss.

 

Einigermaßen pünktlich durfte ich dann um 16.30, nachdem der Rucksack vom Sicherheitspersonal durchgeschaut worden war, in die Nazriden Paläste hinein. Beeindruckend und fantastisch! Die Details der Architektur, die kunstvollen Verziehrungen und der unglaubliche Ausblick ließen mich aus dem Staunen kaum rauskommen. Ich entdeckte von dem höchten Turm einen scheinbar sehr geeigneten Platz für mein VIdeo, und so beendete ich meinen Besuch der Alhambra und machte mich auf den Weg zurück zum Hotel.

Ich holte meine Gitarre und Filmausrüstung ab und machte mich erneut auf den Weg. Dieses Mal wieder Richtung Mirador San Nicolás. Dort war der wohl übliche Touristenandrang und ich hatte kaum Möglichkeit die Alhambra als Ganzes auf ein Bild zu bekommen ohne Köpfe oder Rücken fremder Menschen. So ging ich weiter den Berg hinauf und es wurde immer ruhiger und leerer. Endlich fand ich einen Schotterweg, Natur und einen wahnsinns Ausblick auf die Alhambra. Hier machte ich in Ruhe die Aufnahmen für mein Video und beschloss danach mir ein wohlverdientes Abendessen zu suchen.